Fotos: Juni 2003

Sehenswürdigkeiten auf Rügen

Koloß von Prora

Anfang 1936 wurden 11 Architekten zu einem Wettbewerb eingeladen. Ziel der Narionalsozialisten war das "KdF-Seebad Rügen", in dem 20 000 Volksgenossen einen organisierten Pauschalurlaub mit Betreuung verbringen konnten.

Auf einer Länge von 4 Kilometern sollte der "Kraft durch Freude-Totalurlaub" stattfinden. Die ersten Wellenschwimmbäder Europas, ein Aussichtsturm sowie Seebrücken zum Anlegen von KDF-Urlauberschiffen waren geplant. Die 6-geschossigen Unterkünfte sind durch landseitige Treppenhäuser und seeseitige Liegehallen gegliedert und sollten einen weissen Anstrich bekommen.

Am 02.Mai 1936 fand die Grundsteinlegung statt. Im November 1936 begannen 9 Baukonzerne und 48 Baufirmen mit ungefähr 5000 Arbeitern mit dem Bau. Nach dem Überfall Deutschlands auf Polen im September 1939 stoppte man alle Bauarbeiten.

Das gigantische Ausmaß der Anlage, im Zentrum eine Versammlungshalle für zwanzigtausend Menschen, die nie über das Planungsstadium hinauskam, läßt sich noch erahnen. Der deutsche Urlauber sollte aus allen Zimmern freien Blick auf die deutsche See genießen können. Heute verdecken Kiefern die Aussicht.

Den typischen 50er-Jahre-Look erhielt der Komplex, als die Nationale Volksarmee der DDR ihn sich zur Kaserne ausbaute. Als militärisches Sperrgebiet blieb die Anlage bis nach der Wende für Zivilisten verschlossen.

Heute kann man die Fassaden abwandern, endlose Fensterreihen, die meisten Räume stehen leer. Um Nutzungskonzepte wird seit Jahren gerungen.

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